1808 - Landung auf Lafayette by Susan Schwartz

1808 - Landung auf Lafayette by Susan Schwartz

Autor:Susan Schwartz [Schwartz, Susan ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1996-04-18T01:00:00+00:00


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Dewey Balfa hingegen war schon völlig verzweifelt. Seine eigenen Sachen hatte er schnell gepackt und zum Shift gebracht, dann hatte er sich um Fran Duret kümmern wollen.

Die rüstige alte Dame war inzwischen wieder auf den Beinen, ihr mächtiger Körper wirkte kraftvoll und würdevoll wie eh und je. Sie hatte ihre grauen Haare zusammengesteckt und strahlte eine ungeheure Ruhe aus.

Nur an den tiefen Furchen in ihrem Gesicht war zu erkennen, was sie durchmachte. Sie sprach sehr viel langsamer und weniger als sonst.

Joseph und Pepe trafen kurz vor der Dämmerung bei ihr ein. Dem Cajun versetzte es einen schmerzhaften Stich, als er sah, daß sie auf dem offenen Feuer einen Teekessel aufgesetzt hatte. Auf einem Gitter daneben lagen gegrillte, gefüllte Korbpilze.

„Greift zu!" forderte sie die beiden auf.

Pepe ließ sich nicht lange bitten. Er hatte wohl begriffen, wie ernst die Situation war. Das hinderte ihn aber nicht, zuzugreifen, wenn sich ihm etwas Köstliches bot.

„Fran, dazu haben wir keine Zeit mehr", sagte Joseph so sanft wie möglich.

Er wußte genau, daß die Lafayetterin sehr gereizt auf Aufforderungen, Vorschriften und so weiter reagierte.

„Das sagt mir dieser junge Mann hier auch andauernd", entgegnete Fran und deutete auf Dewey Balfa, der nervös umhertigerte. „Aber ihr scheint nicht zu begreifen, daß ich nicht gehen werde."

Joseph sah zu Dewey, der stumm und resigniert nickte.

„Das ist nicht dein Ernst, Fran", sagte er verstört.

„Doch, es ist mein Ernst. Ich bin hier zu Hause, und ich bin alt. Niemand vertreibt mich von hier, niemand! Und ich gehe nicht in dieses Schlammloch namens Swamp City. Ich kann dieses Schwein Zavass nicht ertragen, außer wenn 4000 Kilometer zwischen uns liegen."

„Fran, es wird bestimmt immer schlimmer werden mit der Beeinflussung. Dir ging es ohnehin schon so schlecht du mußt dich in Sicherheit bringen!"

„Ach was, ich habe lange genug gelebt. Wenn es sein soll, dann sterbe ich eben, aber hier, in meinen eigenen vier Wänden. Als Camp Mirage gebaut wurde, wußte ich, daß ich hier meinen Lebensabend verbringen würde. Und dabei bleibt es!"

„Dann bleibe ich auch hier, bei dir!" verkündete Pepe entschieden und verschränkte zur Bekräftigung die Arme vor der schmalen Brust.

„Red keinen Blödsinn, mein Sohn! Selbstverständlich gehst du mit Joseph!" schnaubte Fran Duret.

„Mir hat noch niemand vorschreiben können, wohin ich gehe", beharrte Pepe. „Dewey hat recht, du kannst keinesfalls hier ganz allein bleiben. Ich werde auf dich aufpassen, daß dir kein Stachler was antut!"

„Du gehst, sage ich!"

„Nein. Ich bleibe bei dir. Dewey und Joseph passen auf die anderen auf und ich auf dich. Ich bin hier zu Hause, ich kenne gute Verstecke vor den Stachlern."

„Pepe", mischte sich Joseph Broussard vorsichtig ein, „wenn Fran mitkommt, dann bleibst du aber nicht allein zurück, nicht wahr?"

„Natürlich nicht, Jop. Ich gehe nur nicht ohne Fran."

Einige Zeit herrschte Stille im Raum. Dewey und Joseph hielten den Atem an.

„Tjaaa", machte Fran Duret schließlich gedehnt. „Tja, da bleibt mir .wohl kaum etwas übrig, nicht wahr?" .

Die beiden älteren Männer stießen erleichtert den Atem aus.

„Darf ich dann endlich packen, Fran?" bat Dewey.

„Na schön. Es ist nicht viel. Eine alte Frau wie ich trägt ihre Erinnerungen nur noch im Verstand mit sich herum.



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